Jetzt sind es nur noch zwei Wochen bis zum großen Tag am 10. September.
Mehr als 800 Athleten erwartet der Verein im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg. Viele von ihnen kommen von Berliner Trägern – etwa der Spastikerhilfe oder dem Gehörlosenverband – oder aber aus anderen deutschen Städten. Viele haben eine deutlich weitere Reise hinter sich: Regelmäßig sind Sportgruppen aus Polen und Tschechien dabei.
„Bei uns ist jeder willkommen.“
Im letzten Jahr kamen sogar Gäste aus Italien und Russland. „Und wir hoffen, dass wir diesmal auch Holländer begrüßen können“, sagt Titz. Es geht nicht nur international zu, auch alle Altersklassen sind vertreten. „Die Jüngsten sind drei, der älteste Teilnehmer war 97 Jahre alt“, sagt Greßmann. „Bei uns ist jeder willkommen.“
Das Internationale Sportfest findet zum 36. Mal statt. Menschen mit und ohne Behinderung treffen sich hier. „Es geht nicht um Wettkampf, es ist ein Breitensportfest“, sagt Titz. „Auch wenn manche richtig tolle sportliche Leistungen bringen und dann auch entsprechend belohnt werden.“ Greßmann zeigt ein Video: Bei der Siegerehrung werden Pokale verteilt, die Athleten sehen mächtig stolz aus. Egal, ob man seine Kugel nur 40 Zentimeter oder drei Meter weit stößt, ob man mühelos über Hürden springt oder doch manchmal drum herum läuft – beim Internationalen Sportfest bekommt jeder eine persönliche Urkunde und eine Medaille. „Das ist den Menschen sehr wichtig“, sagt Greßmann. „Viele fragen schon danach, bevor es losgeht.“
Aber dieser Tag ist nur mit Hilfe von rund 150 Ehrenamtlichen zu bewältigen. Gar nicht einfach, so viele Leute zu finden. „Ohne die Ehrenamtlichen könnten wir das gar nicht machen“, sagt Greßmann. Unterstützung erhalten sie von Telekom-Mitarbeitern. Die helfen seit Jahren bei der Anmeldung im Rahmen ihres Social Day. Auch Mitarbeiter der Deutschen Bank und Schüler vom Campus Ausbildung unterstützen die Athleten.
Sport als wichtiges Mittel zur Inklusion
Der Sohn nimmt als Athlet teil und brachte so über die Jahre immer mehr Familienmitglieder zum Sportfest. Nicht alle Helfer haben schon Erfahrung mit Menschen mit Behinderung. „Am Anfang sind manche zögerlich“, sagt Wolfgang Titz. „Aber am Ende sieht das anders aus. Es werden auf jeden Fall Berührungsängste abgebaut.“
Dass Sport ein wichtiges Mittel zur Inklusion ist, zeigt auch die Arbeit des Sportclubs in den Bezirken. „Im Sport ist es egal, ob du eine Behinderung hast. Ein Ball ist ein Ball und Spaß macht es sowieso“, sagt Greßmann. Überall wo der Sportclub eine Halle bekommt, bietet er Kurse an. Außerdem gibt es Reit- und Schwimmstunden. Die Fußballer sind im letzten Jahr sogar Berliner Landesmeister geworden. „Mittlerweile fragen uns immer mehr Menschen ohne Behinderung, ob sie bei unseren Angeboten mitmachen können“, so Greßmann. „Wir verstecken uns nicht.“
Wer noch beim Sportfest mitmachen möchte, ob als Athlet oder Freiwilliger, kann sich noch bis zum 10. September beim Sportclub melden. Greßmanns Ziel: „Dass die Menschen strahlend aus dem Stadion gehen und sagen: Bis zum nächsten Jahr.“